
Seit dem 19. September 2011 ist wieder Erntezeit!
Am Freitag, den 16. 09. 2011 kündeten u. A. das leere, frisch gestrichene vordere Silo, die schon mit Gewichten bestückten Fahrzeuge und die im Computerraum hinter der Waage angepinnten Erntepläne bereits von der bevorstehenden Maisernte.
Das Silo ist leer und der Fuhrpark steht bereit!
Die Erntepläne sind fertig und die ersten Proben genommen.
Am Montag, den 19. 09.2011 ging es dann los. Schon früh fuhren der Maishäcksler und drei Wagengespanne auf der Straße Richtung Renshausen an unserem Grundstück vorbei und mahnten mich, den Kaffee schneller zu trinken und schon mal Blickkontakt zu Schuhen und Kamera aufzunehmen.
Fündig wurde ich dann schließlich in Renshausen-Thiershausen bei Manfred Bleckert, gleich hinter den Fischteichen. Dort hatten die Fahrer schwieriges Gelände abzuernten. Dennoch konnte ich dort abseits vom Maisfeld gefahrlos meinen roten Renner abstellen, ohne im Weg zu sein (das geht ja nicht überall). Also Kamera raus und los!
Ernte auf schwierigem Gelände.
Es geht ganz schön steil bergauf ...
.... und mit Schräglage in die Kurve.
Der volle Erntewagen startet in Richtung Biogasanlage und ....
... was ein richtiger „Böwere is“, der fährt "erst mol mit sine Trecker dranne lang!“
Auf der Biogasanlage war die Ernte in vollem Gang. Die Mitarbeiter im Komputerraum hatten alle Wiegevorgänge unter Kontrolle und die Erntegespanne luden ihre frische, grüne und duftende Mais-Fracht im Silo ab. Die Radlader machten sich gleich darüber her, verteilten und verdichteten alles gleichmäßig.
Mitarbeiter der BiWoK e.G. und ihre Helfer arbeiten im Schichtdienst von morgens bis Mitternacht,
sind vollständig Herr bzw. Frau über die Datenverarbeitung der ...
... eintreffenden Maislieferungen, und ...
... verteilen und verdichten den frisch gehäckselten Mais sorgfältig im Silo.
Nachts sah das Ganze noch einmal viel spektakulärer aus:
Abendidylle in Grün-Blau beim Einsilieren.
Der nette, fleißige Herr von vorhin ist inzwischen von ebensolchen Damen abgelöst worden.
Unsere Biogaskuh wunderte sich über den nächtlichen Spektakel und hätte auch gerne eine Tasse Kaffee aus dem Automaten bekommen, damit sie nichts verpasst. Milch hatte sie ja selber.
Muh! Was ist denn heute Nacht bloß los! Ob ich auch 'nen Kaffee kriege?
So setzte sich die große Maisernte auch am Dienstag, den 20. 09.2011 fort.
Am Mittwoch, den 21. 09.2011 hatte die Hangneigung der Silage in Silo 1 doch schon erheblich zugenommen. Der Siloberg wurde stetig größer und höher.
Ganz schön schräg! Unimog schon mit Schräglage am Siloberg.
Wir kommen dem Himmel immer näher!
Bald können wir uns (ähnlich, wie es sich die Niederländer wünschen) einen hauseigenen Berg für Wintersportarten einrichten. Und immer noch pausenlos bringen die Gespanne Mais zur Anlage.
Zur Abendbrotzeit werden Fahrer und Mitarbeiter im Bereich der Waage mit liebevoll, nach Bestellung zubereiteten Grillwurstbrötchen gestärkt. Da freut sich der Magen!
Daran erkennt man, dass die Ernte-Logistik perfekt ist: Die Ernte erfolgt fast reibungslos von morgens bis Mitternacht, die Mitarbeiter schieben viele Überstunden - und dennoch sind alle motiviert bei der Sache und die Stimmung ist rundum gut!
Da der laufende Betrieb der Biogasanlage ja weiterging, wurden die Fermenter wie sonst auch 2 x täglich gefüttert. Irgendwann war der restliche Silomais aus dem großen Silo 4 ganz hinten in Silo 2 umgelagert bzw. aufgebraucht und die riesige Silofläche war leer. Husch husch waren gleich Helfer da, die die Silowände frisch einstrichen, denn bald sollte auch hier mit der neuen Silage angefangen werden.
Futter für die Vielfraße!
Die Vielfraße nehmen keine Rücksicht auf Erntezeiten und wollen stets pünktlich
2 x täglich genauso viel fressen, wie immer.
Das große Fahrsilo ist leer und .....
... wird sofort frisch gestrichen. Das auch nach Dauereinsatz stets fröhliche Datenüberwachungsteam ist heute gemischt.
Zwischen alle den nahtlos ineinander greifenden Arbeitsschritten und emsigen Tätigkeiten der Mitarbeiter der Bioenergie Wollbrandshausen-Krebeck e.G. (BiWoK e.G.) und ihrer Helfer führte Aufsichtsratsvorsitzender Josef Sorhage ab 19 Uhr Interessierte über die während der Ernte natürlich besonders umtriebige Anlage.
Josef Sorhage zeigt und erklärt die Biogasanlage.
Blicke in die Fermenter bestätigen den Besuchern, dass die Bakterien völlig unbeeindruckt von dem ganzen Erntetrubel weiterarbeiten, solange sie über die Vielfraße regelmäßig ihr Futter bekommen.
Am Abend des Donnerstag, den 22. 09.2011 hatte der Siloberg im ersten Silo mächtige Dimensionen angenommen und auch im großen Silo ganz hinten wurde mit der Silage begonnen.
Hoch hinaus müssen die Fahrer jetzt schon beim Verdichten der Silage im Silo 1.
Auch im großen Silo 4 beginnt jetzt der Siloaufbau.
Und wieder wird bis spät in die Nacht hinein Mais geerntet und einsiliert.
Die Erntegespanne fahren unermüdlich zwischen Maisfeldern und Biogasanlage hin und her.
Am Freitag, den 23. 09.2011, müssen zum wiederholten Male Unmengen an Leergut abgeholt und volle Getränkekisten angeliefert werden, um alle Mitarbeiter, Helfer und Fahrer bei Laune zu halten. Die Häckselmais-Berge wachsen nun in beiden Silos.
Silo 1 wird immer noch befüllt, während ewig durstige Helfer Nachschub erhalten.
Blick vom großen Silo 4 auf Silo 1.
Hier wird mit angefasst, wo es nötig ist! In Silo 4 fährt heute der Chef mit!
Nebenbei entspannt Vorstandsvorsitzender Karl Heine seinen Manager-Kopf
aktiv durch körperliche Tätigkeit. Spaß macht es ihm obendrein, wie man sieht.
Inzwischen waren sogar 2 Maishäcksler mit ihrem jeweiligen Erntewagentross in der Region unterwegs. Den ersten fand ich bei Seeburg gegenüber der Firma „Feuerbäcker“:
Maisernte für die Biogasanlage ...
... in der Nähe von Seeburg.
Der zweite Maishäcksler erntete zwischen Krebeck und Ebergötzen am Koppelberg rechts und links vom „Rübenschnellweg“.
Maisernte mit rekordverdächtiger Zielsicherheit bei Ebergötzen.
Überall fand ich nette große und kleine Menschen, die der Ernte zusahen, sich über den schönen Altweibersommer freuten und über Dinge wie Trockenmasse, Maisqualität, Kolbenzahl usw. diskutierten.
Sogar der Hund am anderen Ende der Hundeleine interessierte sich für Mais und fraß einen Kolben mit Stumpf und Stiel auf, um ihn auf seine ganz persönliche Art und Weise zu vergären.
Herr und ...
... Hund bei der Maisernte
Maishäcksler bei Ebergötzen mit vollem Erntegespann.
Nicht nur Mittarbeiter, Fahrer und Helfer hatten Hunger und Durst, auch der Maishäcksler brauchte hin und wieder Sprit und wurde gleich vor Ort betankt (hier bei Ebergötzen).
Der Tankvorgang wird gleich zum "Tanktreff", denn -hast Du nicht gesehen-
sind 2 Landwirte mit ihren Treckern auf einen Plausch (?) dazugestoßen.
Wie schnell doch eine Woche vergangen ist – schon war es Samstag, der 24. 09.2011 und der in Silo 1 eingelagerte Silomais wurde mit insgesamt ca. 9.000 t Maissilage abgeplant.
So lobt man sich die Arbeit: Zwei BiWoK e.G. Mitarbeiter genießen beim Fixieren der Planen
eine kleine Pause und die schöne Aussicht von oben.
Plane für Plane wurde der riesige Siloberg eingepackt. Erst durchsichtig, dann weiß und am Schluss grün.
Heute reicht eine junge Dame, um die Plane unten an Ort
und Stelle zu halten, bis die Herren mit den Sandsäcken zurück sind.
Abplanen von Silo 1
Diesmal gab es bloss ein laues Lüftchen und die Planen bauschten sich
beim Öffnen nur kurz auf und legten sich dann brav dorthin, wo sie auch liegen sollten.
Auch etliche Kinder haben in diesen Tagen in der Regel mit ihren Eltern die Biogasanlage besucht und der Ernte zugesehen. Die beiden kleinen Mäuse auf dem folgenden Bild haben sich unter Papas wachsamen Augen dabei wirklich vorbildlich verhalten und haargenau das gemacht, was der gesagt hat. Außerdem waren sie durch leuchtende Bekleidung schon von Weitem zu erkennen. Mancher, der das für übertrieben halten mag, denke einmal über Tote Winkel, die Hektik und das Verkehrsaufkommen auf einem solchen Betriebsgelände während der Ernte nach – und erinnere sich, dass Kinder bis zu einem gewissen Alter den Verkehr oder möglicherweise gefährliche Situationen noch nicht wie Erwachsene überblicken können und - von etwas Faszinierendem vollständig abgelenkt - plötzlich loslaufen.
Mein Mann Josef, unser Jüngster und ich, wir wissen leider, wovon ich rede.
Deshalb bei allem Verständnis (wie im letzten Jahr) meine dringende Bitte: Kinder nur in Begleitung Erwachsener! Das Betriebsgelände birgt Gefahren!
Wie dem auch sei, nachdem Silo 1 „in trockenen Tüchern“ war, habe ich mich auch einmal auf den Rücken des 9.000 t fassenden Siloberges gewagt und von dort aus das Anwachsen des 2. Berges in Silo 4 beobachtet und die schöne Aussicht bewundert.
Treckerfans mit Papa ganz nah am Geschehen - und - Blick von oben auf das Erntegeschehen.
Aussichten vom Mount-BiWoK, einem 9.000er, ganz ohne Sauerstoffflasche und Kletterseil.
Soviel von der ersten Erntewoche!
Zum Zeitpunkt des Abplanens von Silo 1 (9.000 t Maissilage) hatte die Menge der eingebrachten Maissilage in Silo 4 bereits merkbar zugenommen - und von insgesamt ca. 540 ha Ackerfläche waren bereits etwa 180 ha abgeerntet.
Am Sonntag, den 25. September müsste so ungefähr Halbzeit gewesen sein und am Montag oder Dienstag gucke ich wieder nach, was es Neues gibt auf der Biogasanlage der Bioenergie Wollbrandshausen-Krebeck e.G. Davon berichte ich Euch dann in der Woche nach Ernteabschluss.
Bis dahin grüßt Euch
Eure rasende Reporterin
awiso
26.09.2011