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Nachdem der Durchbruch in unseren Keller für die Nahwärmeleitung geschaffen war (Folge 1) und der verteiler- und Regelkasten für unseren Nahwärmeanschluss gesetzt war (Folge 2) berichte ich heute in der letzten Folge dieser Serie über die Umstellung auf Bioenergie:

Endspurt! Unsere Heizung wird umgestellt!

In der zweiten Maihälfte begannen unsere Ölvorräte zur Neige zu gehen.

 


Dies erfüllte meinen Mann mit einiger Unruhe. Mehrfach kletterte er mit unserem Jüngsten auf die Öltanks im Keller. Gemeinsam pumpten sie das restliche Öl von Tank eins, zwei und drei in den vordersten Tank 4. Die beiden hinteren leeren Tanks wurden dann abmontiert und mit purer Männerpower (unser Ältester und sein Papa) die Treppe hoch in die Garage bugsiert. Dort lagern sie und warten auf die anderen beiden Tanks. Eine kleine Delle am Treppenabsatz blieb zurück und zeugt von dem Spektakel.

 

Als nächstes wurden die Rohrleitungen unseres bisherigen Heizungssystems da, wo sie versteckt waren, freigelegt.

Ende Mai war unser Öl verbraucht. Was nun? Es war draußen (leider) noch recht kühl. Aber bevor ich mir Sorgen machen und einen Stapel Taschentücher, Schals und warme Socken aus dem Schrank hohlen musste - kündigten sich schon die Heizungsmonteure an.

In den ersten Junitagen eroberten sie unseren Heizungskeller und unsere Herzen im Sturm.

Stück für Stück ...

wurde unsere alte Heizung abmontiert und verschwand nach draußen.

Erst der Brenner ....

dann die Brennkammer (gusseisern und elend schwer) ...

und schließlich der Warmwasserspeicher.

Und dann war unsere Ölheizung samt Brenner und Kessel plötzlich ganz aus unserem Heizungskeller verschwunden und der leere Sockel schrie förmlich nach neuen bioenergetischen Zeiten!

Diese folgten dann nach einer kurzen und heftigen Putzeinlage sogleich. Zunächst fanden sich zahlreiche glänzende Kupferrohre und Verbindungsstücke sowie etliche Werkzeuge in unserem Keller ein.

Dann ging es zügig weiter voran mit solider Handwerker-Wertarbeit. Alte Rohrleitungen wurden abmontiert und neue verlegt. Diese wurden an den Verteilerkasten angeschlossen. Und dann kam der Warmwasserspeicher (der viel kleiner war, als unser früherer Heizkessel) und machte mit seinem schlanken Design eine gute Figur auf unserem kurzfristig verwaisten Sockel.

Nachdem alles gut isoliert war, hieß es "Wasser Marsch!!!", wie bei der Feuerwehr und unser neues Heizungssystem wurde in Betrieb genommen. Unser Tobias saß dabei im Keller und fixierte aufmerksam die Anzeige des Wasserdruckes.

Die Hand seiner Mutter schwebte jederzeit drehbereit über dem Wasserzulaufhahn (nachgestellt, daher fehlt der Wasserzulaufschlauch, nicht wundern!).

Und unser Heizungsmonteur flitzte wie ein Kobold durchs Haus und entlüftete sämtliche Heizkörper, beseitigte eine kleine Überschwemmung unter einem solchen in unserer Erdgeschosstoilette und dichtete die tröpfelnde Leitung mit einem Dreh seiner Rohrzange problemlos und professionell ab. Kein Problem!

Unten im Keller meldete unser Sohn, wenn der Druck in der Leitung abfiel und seine Mutter ließ schnell Wasser in das Leitungssystem, bis der Druck wieder bei etwa 2 bar stand.

Hat alles wunderbar geklappt.

Schließlich wurde wenige Tage später unsere Anlage unter allgemeiner, gespannter Aufmerksamkeit komplett auf unsere Bedürfnisse hin eingestellt und alles erklärt. Wie man unten sieht, hat sich unser Papa einen Handtuchhalter-Heizkörper in der Waschküche installieren lassen, um seine Saunabadetücher trocknen zu können. Sehr praktisch - prima Idee!

Nun ist bei uns alles umgestellt, die Nahwärme fließt und wir fangen an, es zu genießen.

Wenn man täglich von Millionen von Litern Öl in den Nachrichten hört, die aus dem Bohrloch einer verunfallten Ölplatform ins Meer fließen und zu einer der größten (wenn nicht der größten Ölkatastrophe überhaupt) führen, mit unabsehbar großen Folgen für Tier und Mensch - dann bin ich doch sehr froh, dass wir jetzt Bioenergie haben.

So, das wars! Mit der Umstellung unseres Heizsystems auf Bioenergie bzw. mit dem Anschluss ans Nahwärmenetz endet mein Erlebnisbericht nun. Tschüss, bis bald mal. Ich geh jetzt duschen!

awiso 7.06.10