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Vertreter der Gemeinde Hörden am Harz zu Besuch auf der Biogasanlage

Am Sonntag, den 23.09.2012 um 10 Uhr hatten sich zahlreiche Interessierte aus der Gemeinde Hörden am Harz (ca. 1.150 Einwohner) der Samtgemeinde Hattorf auf unserer Biogasanlage zur Besichtigung eingefunden.


Aufsichtsratsvorsitzender Josef Sorhage führt die Gruppe über die Anlage 
und erzählt erst einmal etwas zum Werdegang von der Bioenergie-Idee bis zur fertigen Anlage.


Die Ernte 2012 ist seit Donnerstag, dem 20. September in vollem Gang


Aber auch vom in 2011 einsilierten Mais ist immer noch genug vorhanden. 


Nein, keine Warteschlange - am Ende haben alle Besucher in die Schaltzentrale der Anlage hineingepasst.


Im Inneren kann man z.B. auch sehen, wie die Wandheizung der Fermenter aussieht, 
die das Gärsubstrat bei ca. 50°C temperiert halten.


Fragerunde im wahrsten Sinne des Wortes

Aufsichtsratsvorsitzender Josef Sorhage antwortet umfassend und hat dabei als ehemaliger Bürgermeister von Krebeck sowie Initiator der
Bioenergiegenossenschaft Wollbrandshausen-Krebeck e.G. stets den notwendigen „regionalen und zukunftsweisenden Weitblick“.


Alle wollen die kleinen Bakterien sehen, aber die lassen sich ohne Mikroskop nicht bei der Arbeit zusehen. 
Aber es gibt im Kreis fließendes Gärsubstrat, Biogasbläschen und die zwischen Fermenter und Foliendach 
angebrachte Holzbalkendecke zu sehen, an der sich Schwefelgase abkristallisieren.


Weil das Interesse groß ist, gibt es hier eine zweite ausführliche Frage-Antwort-Runde.

Nachdem die Gruppe auch die Gasaufbereitung gesehen hat, von der die Mikrogasleitungen zu den Bioenergiedörfern Wollbrandshausen und Krebeck ausgehen, werden die „Güllekocher“ bestaunt, die das Gärsubstrat zwischen Hauptfermenter und Nachgärer noch einmal erhitzen, 
um Körner aufzuschließen und um Keime im Gärsubstrat abzutöten.


"Keimfreie Zone" zwischen den Fermentern, mit Humor erklärt!


Derweilen fahren fast pausenlos Gespanne mit dem abgeernteten Mais auf das Gelände 
der Anlage, werden (wie alle Materialströme auf der Anlage) gewichtsmäßig erfasst, ...


... entladen den gehäckselten Mais im Silo, passieren erneut über die Waage (Leergewicht) 
und fahren auf die Felder zurück, um neue Ladung aufzunehmen.


Die Besucher erobern den Maschinenraum der Biogasanlage mit 
2 BHKW (Gas-Otto-Motoren), die zusammen 760 kW Leistung bringen.


Vor dem Ernteplan wird diskutiert, wie gering die Durchdringung der Ackerflächen 
mit Maisschlägen im Einzugsbereich der Biogasanlage eigentlich ist (c a. 10 %).

 
Wieder im Freien wird die Waage ausprobiert. Nun 1.140 kg sind nicht das vollständige lokal-kommunale Gesamtgewicht 
der Gemeinde Hörden am Harz. Einige Gemeindevertreter waren schon weiter gegangen und haben den Spaß leider verpasst.


Ja, in einem laufenden Betrieb gibt es auch Verschleiß, der ersetzt werden muss. 
Diese Förderschnecken haben ca. 2 Jahre gehalten.


Bevor es weiter zur Heizzentrale in Krebeck geht, wird ein Erinnerungsfoto gemacht. 
Während der PKW-Konvoi nach Krebeck fährt, benutzt Josef Sorhage ganz umweltverträglich sein Fahrrad.


Blick hinein zu den großen Vorratswasserspeichern der Heizzentrale des Bioenergiedorfes Krebeck.

Hierher wird per Mikrogasleitung das auf der Anlage produzierte Biogas transportiert und von hier aus verläuft eine ca. 5 km lange Heißwasser-Ringleitung durch den Ort und versorgt die angeschlossenen Haushalte mit Wärme. Im Partner-Bioenergiedorf Wollbrandshausen ist es ebenso. In den Kellern der Wärmeabnehmer sind die Ölbrenner und Öltanks verschwunden. Es gibt dort jetzt viel Platz sowie einen kleinen Heißwasserspeicher und einem noch kleineren Anschlusskasten.


In einem Nebenraum der Heizzentrale stehen zwei Ölbrenner für den Notfall, 
von denen einer aufgrund der hohen Ölpreise demnächst auf Biogas umgestellt werden wird. 


Der Maschinenraum der Krebecker Heizzentrale mit 2 BHKW (Zündstrahlmotoren) 
mit je 250 kW Leistung wird in Augenschein genommen. 


Noch Fragen? Ja, viele! Josef Sorhage gibt noch einmal alles!


Nach geistigem Dank für die sehr interessante und engagierte Führung des Vorsitzenden 
des unendgeldlich arbeitenden Aufsichtsrats der Bioenergiegenossenschaft (das gibt es tatsächlich noch) ...


...wird noch ein wenig geplaudert.


Dann setzt Josef Sorhage seinen Helm auf  ....


... und strebt so, wie er gekommen ist, ...


... mit seinem Fahrrad (oft genug trotz Gegenwind) beharrlich weiteren energetischen Aufgaben zu 
auf seinem Weg zur Energieautarkie und Energieselbstvermarktung innerhalb seiner Heimatregion.

Es ist ja auch nicht einzusehen, dass unser schönes und sauer verdientes Geld auf Dauer an Energie-Großkonzerne und damit überwiegend ins Ausland abfließt, oder? Das Kapital soll mal schön hier in der Region wirtschaften, Werte schöpfen und unseren Kindern Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven schaffen!

Der Haken daran? Man muss sich mutig engagieren! Mit den Händen im Schoß und dem Schielen auf den Nachbarn oder auf den eigenen Vorteil passiert gar nichts! Und: Es geht nurgemeinsam! Wie war das mit den Hölzchen? Viele gemeinsam kann man nicht brechen ....

Es grüßt Euch mal wieder
Eure rasende Reporterin
Awiso
23.09.12